Diesmal möchte ich den Schwarzen Holunder (Sambucus nigra) vorstellen. Er gehört zu meinen Lieblingspflanzen und daher widme ich diesen Beitrag auch der Blogparade von Katrin. Bisher waren es ausschließlich Stauden, die ich vorgestellt habe, aber jetzt darf es ein Strauch sein. Wobei mir jetzt schon der erste Widerspruch entgegen flattert: Der Schwarze Holunder ist doch ein Baum. Und es stimmt, manchmal wächst er tatsächlich wie ein Baum. Dennoch zähle ich ihn zu den Großsträuchern, weil sein Wuchsverhalten da einfach besser hineinpasst. Trotz seiner Wuchskraft ist der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) auch für kleine Gärten geeignet.
Die Fakten zum Schwarzen Holunder (Sambucus nigra)
- Standort: Sonnig-halbschattig
- Wuchsverhalten: Großstrauch
- Blätter: Sommergrün
- Blüte: Juni, weiße, große Dolden
- Früchte: August, schwarze Beeren, nicht zum Rohverzehr geeignet, aber sehr gut verarbeitbar
Meine Erfahrungen mit dem Schwarzen Holunder (Sambucus nigra)
Obwohl er zu meinen Lieblingspflanzen gehört, sehe ich doch auch Probleme. Das größte Problem ist sicherlich die Holunderlaus. Diese Lausart hat sich auf den Holunder spezialisiert und ist keine Gefahr für andere Pflanzen, aber sie kann den Holunder ganz schön heftig befallen. Bei mir gab es den Fall, dass die jungen Äste schwarz von Läusen waren und ich durch Zerdrücken der Läuse nachher eine schwarze Masse auf meinem Handschuh hatte. Die Läuse werden bei in meinem Garten nämlich kräftig durch Ameisen unterstützt. Die Ameisen haben in einem Fall dann sogar die Läuse schön im Baum verteilt, so dass ich sie nicht mehr mit einem Schlag einfach zerdrücken konnte. Hier kann allerdings ein Leimring helfen, der die Ameisen daran hintert in den Baum zu kommen. Und wenn der Befall nicht zu schlimm ist, dann verträgt der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) die Läuse auch ganz gut. Dann bieten sie sogar einen Vorteil, da Nützlinge wie der Marienkäfer am Holunder immer genug Nahrung finden, so dass immer eine gewisse Anzahl von Läusefressern im Garten ist. Das hilft dann auch andern Pflanzen. Dieses Jahr hatte meiner allerdings so gut wie keine Probleme mit Läusen. Das hängt eben auch vom Wetter ab.
Die zweite Problematik hängt mit dem Wuchsverhalten des Holunders zusammen. Zum einen kann er recht groß werden und als Baum erscheinen, zum andern benötigt er dennoch einem Großstrauch entsprechend immer wieder eine Verjüngung, damit er schön vital bleibt. Ansonsten ist er nämlich nicht besonders langlebig. Daher ist hier ein regelmäßiger Schnitt Pflicht.
Ansonsten fallen mir im Moment keine Probleme ein, aber einige Vorteile. Zuerst ist der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) eine sehr genügsame Pflanze. Er benötigt außer dem Schnitt keine besondere Pflege und kommt auch mit vielen Standorten gut zurecht. Weiterhin finde ich die Blüte einfach eine Pracht. Aber die Pracht ist nicht das einzige, sondern man kann die Blüten auch in der Küche benutzen. Mein persönlicher Favorit ist der Holunderblütensekt bzw. Holunderblütensirup. Wenn man allerdings von den Blüten noch etwas übrig lässt, so dass sich Beeren bilden, dann kann man auch mit den Beeren wunderbares Gelee oder Saft machen. Sollte man daran kein Interesse haben, freut das die Vögel, denn für die ist der Holunder auch eine Freude.
Somit ist der Holunder für Mensch und Tier eine Bereicherung und bekommt von mir eine große Empfehlung. Man kann ihn durchaus auch in kleineren Gärten halten, wenn man ihn denn regelmäßig schneidet. Es gibt auch einige interessante Sorten, z.B. Sorten die große Dolden mit vielen Früchten bringen. Hier kann ich die Sorte Sambucus nigra ‚Samidan‘ empfehlen, den ich bei meinem Vater gepflanzt habe. Diese Sorte wird auch nur so 2-3m hoch.
Eine andere Sorte, die ich sehr spannend finde, habe ich dieses Jahr bei einem Kunden gepflanzt. Der Name der Sorte ist Sambucus nigra ‚Black Beauty‘. Sie ist rotlaubig und blüht rosa. Der Fruchtansatz soll auch ganz gut sein. Um eine besondere Wirkung zu erzielen finde ich diese Sorte super.
Vielleicht wäre es mal einen Versuch wert einen kleinwüchsigen Holunder wie z.B. ‚Samidan‘ im Kübel zu ziehen. Das müsste natürlich ein großer Kübel sein.
Vielen Dank fürs Mitmachen! Holunder im Garten zu haben ist eine großartige Sache. Schade, dass ich nur einen Balkon habe.
Viele Grüße
Katrin