Ich habe jetzt noch ein paar Informationen zum Buchsbaumzünsler ergänzt. Außerdem gibt es hier ein Foto des Falters.
Bisher hatte ich nur in Zeitschriften von dem Schreckgespenst „Buchsbaumzünslers“ (Cydalima perspectalis) gelesen. Die Tage aber bin ich ihm doch tatsächlich „persönlich“ begegnet. Und wenn ich bisher immer dachte, es wird zu viel Wind um diese Raupe gemacht, so habe ich nun den Schaden mit eigenen Augen gesehen. Mein Fazit: Wenn er da ist und man hat es zu spät gemerkt, dann hat man wirklich ein Problem.
Das lustige ist, dass ich an diesem Tag an zwei unabhängigen Orten jeweils einen Buchs (Buxus sempervirens) mit Totalschaden gesehen habe. Die gute Nachricht ist, dass es sich beidesmal um Buchsbäume handelte, die auch schon davor in eher schlechtem Zustand waren. Die schlechte Nachricht wiederum ist, dass beide höher als 2 m waren. Das ist schon krass, wenn dann so ein großer Buchs nahezu kahl gefressen ist. Glücklicherweise lag das nicht in meinem Verantwortungsbereich.
Wie man hier sieht, bleibt da außer Gespinsten, Kot und trockenen Blattresten nicht viel übrig. Wichtig für zukünftige Kontrollen ist: Obwohl ich wusste, dass da Raupen sein müssen, habe ich teilweise sehr lange gebraucht, um eine zu finden. Sie sind sehr gut getarnt.
Wie kann man dem Buchsbaumzünsler nun Einhalt gebieten?
Hier bleibt hauptsächlich die frühzeitige Kontrolle. Wobei die Kontrolle intensiv erfolgen muss, denn die Raupen fangen im Innern des Buchs an zu fressen. Zuerst gibt es nur einen leichten Schabfrass an der Blattuntersteite. Dann folgen Blattteile bis auf die Mittelrippen und schließlich ganze Blätter. Und um das Maß voll zu machen beginnt dann auch noch der Rindenfraß, so dass ganze Triebe absterben.
Am Anfang sind die Raupen also klein, im Innern des Buchs und sehr gut getarnt. Deswegen muss die Kontrolle gründlich erfolgen. Am besten erkennt man wohl die Gespinste und Kotreste. Der Fraß beginnt schon recht früh ab einer Temperatur von ca. 10°C. Wer genaueres lesen will, sollte einmal hier nachsehen: http://www.arbofux.de/buchsbaumzuensler.html
Die Bekämpfung des Buchsbaumzünslers erfolgt im privaten Bereich wahrscheinlich am besten durch Absammeln. Verschiedene Parasiten und Pheromonfallen sind wohl in der Versuchsphase, aber bisher für den Hausgarten nicht wirklich verfügbar. Es gibt Berichte, nach denen eine Spritzung mit einem Bacillus-thuringensis-Präparat wirksam ist. Ein solches Spritzmittel wird aus einem Trägermittel und den Bakterien zusammengesetzt. Die Bakterien vergiften dann die fressenden Raupen. Die Schwierigkeit ist, dass ein Buchs durch sein dichtes Blattwerk sehr schwer zu spritzen ist. Eine mehrfache Behandlung wird sicher nötig sein. Und um eine regelmäßige Kontrolle wird man in Zukunft von März bis September nicht herumkommen. Bei uns im Kreis Ludwigsburg ist der Befall gerade wohl sehr stark. Es gab jetzt im August sogar noch ganz neue Befallsmeldungen.
Ergänzung: Nach dem das Interesse am Buchsbaumzünsler doch recht groß zu sein scheint, gebe ich hier noch einen Link zu einem sehr ausführlichen Artikel von 2010: Der Buchsbaumzünsler, ein neuer Problemschädling in
Baden-Württemberg
Hi an alle,
In Elchesheim-Illingen BW vertilgen die Spatzen gerade den Zuensler. Vieleicht eine Hoffnung.
Greuesse aus Baden
Ich habe vor etwa einer Woche eine Raupe, ca 4cm, auf einem buchs entdeckt. Heut eine kleine, ca1,5cm, auch auf einem buch, die was allerdings nur grün.
Kann das auch eine Zünsler Raupe gewesen sein?
Dann habe ich noch so etwas wie kleine weise Einer?? in zusammengerollten blättern gefunden und mal fotographiert. Leider kann
man hier keine Bilder einstellen.
Ja, die Raupen sind Anfangs sehr klein und werden erst später größer.
habe vor 2tagen Raupen bei mir im Buchsbaum gefunden..komme aus der Nähe Heilbronn ..der Busch war noch sehr klein , war aber so stark befallen das ich ihn verbrannt habe … nach Recherche bei einem „Raupenkenner “ dem ich die Raupen zeigte ,fressen die Vögel die Raupen nicht so gerne ..da sie einen bitteren Geschmack hätten …
Oh, das ist allerdings sehr früh, wenn sie jetzt schon aktiv sind. Oder waren sie noch in verpuppt?
Ich möchte nicht unbedingt wissen, woher der Raupenkenner weiß, dass der Buchsbaumzünsler bitter schmeckt. 😉
Doch damit, dass die Vögel die Raupe nicht besonders mögen hat er wohl recht. Das dürfte an den ziemlich unverträglichen Buchsblätter liegen.
im Internet sind verschiedenen Artikeln zu finden. Zum Bekämpfung wird z.B. „Calypso“ empfohlen. Kann man solches chemikalische Mittell im Haus- und Kleingarten verwenden?
Calypso wird für Buchsbaumzünsler immer wieder empfohlen, ist aber eigentlich nicht dafür zugelassen. Ich würde eher ein Mittel auf Basis von Bacillus thuringensis empfehlen. Zulässig im Haus- und Kleingarten ist meines Wissens nach Dipel ES.
Wir haben auch einen kleinen Buchsbaum im Garten, der befallen ist.
Während des Sommers war es sehr interessant zu beobachten wie die Amseln regelrecht in den Busch gesprungen sind und die Raupen regelrecht ‚gepflückt‘ haben.
Dadurch hat sich die Auswirkung der Raupen in Grenzen gehalten und wir mußten nicht selber aktiv werden.
Das ist sehr interessant! Denn bisher gibt es eigentlich keine gesicherten Berichte darüber, dass Vögel die Raupen des Buchsbaumzünslers als Futterquelle entdeckt haben. Wenn die Amseln damit anfangen, wäre das natürlich super und fast ein Hauptgewinn.
http://fc-foto.de/28802179
Habe gestern Abend einen Falter davon vor meinem Kater gerettet. Hätte ich das geahnt…
Ich finde die Falter ganz besonders schön mit ihren durchsichtigen Flügeln und dem silbernen Leib.
Gruß
Marianne